Optimist oder Pessimist?
Ist das Glas halb voll oder halb leer? Ein gängiger Philosophenwitz ist, darauf mit der Frage zu antworten: „Welches Glas?“
So verrückt es klingt – Die Trennung zwischen Optimismus und Pessimismus ist ein Auslaufmodell. In den Köpfen der Menschen etabliert sich ein neuer Megatrend – eine Antwort auf die Technologiesierung unserer Welt.
Unsere Zeit ist der rasante Wandel
Die komplexen Technologien lösen Resonanz in den Menschen aus – Sie verändern unser Mindset. Immer öfter begegnet man dem „Possibilist“: Sein Glas ist weder halb voll noch halb leer. Er kauft sich möglicherweise eine neue Flasche im Supermarkt.
Die Welt wird untergehen
Erderwärmung, Knappheit der Ressourcen, Artensterben, Plastik in den Ozeanen – für den Pessimisten besteht keinerlei Hoffnung mehr für die Zukunft.
Der Pessimist geht vom „worst case“ aus und vermeidet damit Enttäuschungen. Er lebt ganz nach der jüdischen Weisheit „jede Enttäuschung ist die Folge einer falschen Erwartung“ und läuft Gefahr, dass eben diese Haltung das Schlimmste aller Szenarien heraufbeschwört. Mit seinem Denken trägt er möglicherweise selbst zum Verderben bei – „Self-fulfillng prophecy“
Alles wird gut
Die pure Hoffnung treibt den Optimisten an. Er nimmt die Welt einseitig und selektiv wahr – nachteilige Fakten werden ausgeblendet. Der Optimist läuft Gefahr, in naiver Überheblichkeit zu enden.
Pure Hoffnung – gleich ob in weltlicher oder religiöser Form – gibt die Verantwortung für die Welt in eine andere – höhere Instanz.
Paradoxerweise kann das Ausblenden der negativen Fakten ihr Motor werden, weil der Optimist sorglos bleibt und nicht nach Lösungen sucht. Der Optimist hofft und handelt nicht, er weitet lediglich seine mentale Komfortzone aus.
Die Zukunft ist ungewiss
Wie wir an dem „Truthahnproblem von Taleb“ erkennen können, ist die Zukunft viel weniger prognostizierbar, als wir meinen.
Diese Tatsache macht sich der Possibilist mit seinem neuen Mindsetz zu Nutzen. Er geht davon aus, dass in Zukunft alles möglich ist – Er glaubt, dass jede Technologie zur Rettung der Welt und zur Heilung von Krankheiten noch entwickelt werden könnte.
Mit dieser Haltung verweigert er sich sowohl dem Optimismus als auch dem Pessimismus. Er hat weder eine negative noch positive Sicht auf die Zukunft.
Possibilisten sind aktiv, gelassen und zuversichtlich. Naiver Optimismus ist nicht ihr Ding – ebenso nicht, wie überall das Verderben zu sehen.
Beiden Ideologien entziehen sie sich, in dem sie dankbar den Moment leben und mit ihrem Tun für eine bessere Zukunft stehen wollen.
Alles ist möglich
„Es kann sein, dass wir Technologien entwickeln, die uns helfen, den angerichteten Schaden zu beheben. Es kann sein, dass wir einen Weg finden, Weltfrieden und ausreichend Wohlstand für alle zu schaffen!“ – so sieht der Possibilist die Zukunft der Menschen und der Welt.
Er gibt sich nicht tatenlos der puren Hoffnung hin, wie der Optimist aber trägt auch nicht mit seinem „eh-Alles-zu-spät“ – Denken zum eigenen Verderben bei. Der Possibilist entzieht sich beiden Denkmustern.
Das Mindset des Possibilismus sucht nach neuen Möglichkeiten und Chancen. Dieser Blick auf die Welt lässt Possibilisten das Gute und das Schlechte sehen, mit dem sie umzugehen haben.
Possibilisten machen sich auf die Suche nach Lösungen. Sie sammeln Visionen für eine neue Welt und werden – zum Beispiel wie ich – Utopiensammlerin.
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