Zum 50. Todestag des berühmten spanischen Malers, Grafikers und Bildhauers Pablo Picasso am 8. April stellt sich die Frage, welches Erbe er in einer Welt hinterlassen würde, in der künstliche Intelligenz Bilder generieren kann und die Gleichstellung der Geschlechter auf der gesellschaftlichen Agenda steht.
Obwohl Picasso weithin als einer der bedeutendsten Künstler des 20. Jahrhunderts angesehen wird, scheint er in Bezug auf Moral nicht mehr auf der Höhe unserer Zeit zu sein. Er hat Frauen in seinen Werken und in seinem Privatleben objektiviert und missbraucht. Sein ambivalentes Verhältnis zu Frauen ist weithin bekannt und es gibt viele Geschichten darüber, wie er sie behandelt hat. Einige Kunsthistoriker behaupten, er habe die Frauen in „Göttinnen und Fußabtreter“ unterteilt.
Heutzutage lassen sich viele zeitgenössische Künstler, sowohl Männer als auch Frauen, nicht mehr von seiner Verwendung von Symbolen und Figuren inspirieren. Sein individualistisches Freiheitskonzept wird skeptisch betrachtet und sein Glaube, dass sein Leben ein Kunstwerk und seine Kunst sein Leben sei, gilt als übertrieben. Er war sehr egozentrisch und hatte einen unstillbaren Schaffensdrang.
Dennoch verdanken wir ihm die Erfindung der Friedenstaube, einem kraftvollen Symbol der Hoffnung und Versöhnung, das bis heute Bestand hat.
Was oder wer wäre Picasso heute? In einer Welt, in der künstliche Intelligenz Bilder generieren kann und die Gleichstellung der Geschlechter immer mehr an Bedeutung gewinnt?