An und Aus – Wahr und Falsch!

Illustrationen Corinna Heumann / Text Susanne Gold

0 und 1

Die meisten Menschen kennen das Binärsystem vor allem im Kontext von Computern und rechnen im Dezimalsystem. Pro Stelle stehen uns zehn Ziffern von 0 bis 9 zur Verfügung. Größere Zahlen stellen wir mit einer neuen Stelle dar. Das Binärsystem funktioniert analog dazu.

Allerdings gibt es hier – wie die lateinische Vorsilbe „bi-“ andeutet, nur zwei Ziffern – beziehungsweise zwei Zustände: 0 und 1, an und aus, hell und dunkel, wahr und falsch.

binärcode 2

Mit diesem System werden Daten gespeichert und Berechungen durchgeführt. Im Inneren der Rechner läuft alles mit Einsen und Nullen ab. So werden Daten gespeichert und Berechnungen durchgeführt. Jedes Mal, wenn wir eine Information erhalten, handelt es sich eigentlich um einen Binärcode. Durch die Aneinanderreihung dieser An/Aus-Zustände lassen sich auch viel komplexere Informationen weitergeben.

Woher kommt dieses System?

binärcode 3 jpgBereits in der Antike verwendete man binäre Codes zur Vergabe von Informationen. Das Binärsystem, wie wir es heute kennen, ist jedoch eine Innovation von Gottfried Wilhelm Leibniz Ende des 17. Jahrhunderts. Der Universalgelehrte (Philosoph und Mathematiker) suchte damals nach einer Methode, sprachliche Begriffe der Logik nach, also wahr und falsch, in ein mathematisches System umzubauen, und setzte dabei auf die noch heute verwendeten Einsen und Nullen.

Bereits ein paar Jahrzehnte zuvor hatte sich schon Francis Bacon, ein englischer Philosoph, Gedanken darüber gemacht, wie man einen Text mittels eines Binärcodes darstellen könnte. Ein dritter Gelehrter, George Boole, baute schließlich etwa anderthalb Jahrhunderte später auf Basis des Binärsystems die Boolesche Algebra auf: ein System mit logischen Operatoren, das auch heute noch einen hohen Stellenwert in der Informatik hat.

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