Im Normalfall haben wir alle ein Empfinden für Gerechtigkeit, wenngleich manches Mal so verschieden, wie unsere Erfahrungen und Persönlichkeiten selbst. Wir sprechen von einem „Gerechtigkeitsgefühl“ und von einem „Gerechtigkeitssinn“.
Die Frage, wie Moral im Menschen verortet ist, beschäftigt seit ewigen Zeiten Philosophen und Gelehrte.
Welches ist die Grundlage unseres moralischen Empfindens und Handelns? Ist Moral ein Gefühl oder ist es ein rational begründbarer Gedanke?
Platon und Kant vertraten in Fragen der Moral den „moralischen Rationalismus“. Sie waren der Ansicht, dass wir moralische Entscheidungen aufgrund von allgemein gültigen und vernünftigen Vorstellungen treffen. Die Gegner des moralischen Rationalismus meinen, dass unser moralisches Vermögen auf Gefühlen basiert. Ihrer Ansicht nach haben wir ein moralisches Gefühl und treffen moralische Entscheidungen „aus dem Bauch heraus“, die hin und wieder rational nicht erklärbar sind.
Gleichgültig, ob Moral ein Gefühl oder ein Wissen ist – wir geraten in Sachen Gerechtigkeit häufig in Streit mit uns selbst
Menschen befinden sich im ständigen Kampf zwischen egoistischen Wünschen auf der einen Seite und dem moralischen Prinzip zum Wohle aller auf der anderen Seite. Ein gutes Bespiel liefert das Weltklima – Alle sind für die Rettung desselben. Es dient dem Wohler aller Lebewesen und Arten. Es ist nicht weniger, als die Grundlage unseres Daseins und unserer Welt. Warum leben wir dennoch so verschwenderisch?
Es kämpft die egoistische Bequemlichkeit mit dem moralischen Willen, dem Klima nicht zu schaden und keinen Müll zu produzieren. Es ist geradezu eine philosophische Frage, ob es unser Instinkt oder unser Verstand ist, der sich meldet und uns sagt, dass das Klima unserer Welt moralisches Handeln verlangt.
Unabhängig davon, ob unser moralisches Empfinden für die Umwelt sich als Instinkt in unserem Bauch oder Kognition in unserem Gehirn meldet – unser innerer moralischer Kompass weiß, was die richtige Entscheidung ist.
Wir wissen was richtig und gerecht ist: Warum kaufen dennoch so viele von uns jeden Morgen aufs Neue einen Coffee-to-go?