Eine Welt in der Welt – Mikroben im Ozean
Sie sind fast überall und doch beinahe unsichtbar. Mikroben im Ozean verbreiten und produzieren wohl die Hälfe des Sauerstoffs unserer Atmosphäre. Man vermutet, dass sie sogar Großereignisse wie den Klimawandel beeinflussen.
Allerding weiß man bis jetzt nur wenig über diese Ozean-Bewohner. Ein Forscherteam der University of Hawaii Mānoa und des Monterey Bay Aquarium Research Institute (MBARI) will dies nun mit Hilfe drei autonomer Unterwasserfahrzeuge (LRAUVs) ändern.
Mit einer Flotte von autonomen Fahrzeugen wollen die Forscher Daten über die Mikroben sammeln, die sich durch den Ozean bewegen.
Im März dieses Jahres startete zunächst ein Testlauf vor Hawaii
Ziel des Testlaufes ist es, die autonomen Unterwasserfahrzeuge oder Unterwasserroboter durch den Ozean zu schicken und Daten über die Mikroben auf mehr als 966 km zu sammeln und auszuwerten.
Jeder der autonomen Roboter (LRAUV) ist mit Sensoren ausgestattet, die Daten wie Wassertemperatur, Chemie und Chlorophyllgehalt sammeln. Besonders im Visier der Forscher sind dabei ozeanographische Merkmale wie (Wasser-)Wirbel und Phytoplanktonblüten, auch Algenblüten genannt.
Die Roboter sammeln außerdem während der Fahrt Seewasserproben in einem Environmental Sample Processor (ESP) und archivieren diese. Von den in diesen Proben gesammelten Organismen erhoffen sich die Forscher Erkenntnisse, welche Arten von Mikroben an den verschiedenen Stellen im Ozean existieren. Außerdem sollen die Proben zeigen, wie die Struktur von Ozeanwirbeln aussieht und welche Arten von Mikroben sich von Algenblüten ernähren.
Jim Birch, der leitende Ingenieur von MBARI für das ESP-Projekt, meint, das dieses Projekt die Ozeanographie nachhaltig verändern wird, denn anders als mit Menschen besetzte Boote sind die autonomen Fahrzeuge bei jedem Wetter funktionstüchtig.
Es bleibt spannend, was wir aus den Ozeanen, den letzten noch fast unbekannten Orten der Erde und ihren Bewohnern, erfahren werden.
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