Warum reagieren Manager nicht wie pawlowsche Hunde?

„Die Idee des Behaviorismus ist nun gut hundert Jahre alt: Man setzt Tiere und Menschen gewissen Stimuli oder Reizen aus und beobachtet, wie sie darauf reagieren („response“). Wenn diese Stimuli oder Reize klug gewählt werden, reagieren Tier und Mensch wie gewünscht.

Menschen können also manipuliert werden, nachdem man es an Tieren genügend geübt hat. Bei deutschen Menschen verwendet man das Wort „Anreiz“ und das Manipulationssystem heißt „Anreizsystem“.

Wenn Menschen wie gewünscht reagieren, dann „greifen die Anreize“. Wenn sie es nicht tun, dann sind „die Anreize falsch gesetzt worden“. Anreize für Menschen sind meist Belohnungen oder Strafen.

Nach den Versuchen mit den Pawlowschen Hunden (denen beim Glockenton das Wasser im Mund zusammenläuft, weil es nach ihrer Erfahrung bald ganz gewiss etwas zu Fressen gibt) ist bekannt, dass man auch indirekte Anreize geben kann.

Man ruft Menschen zur Arbeit!

Dann freuen sie sich wie die Hunde, dass es irgendwann Geld („Fressen“) dafür gibt. Wenn das gut funktioniert, kann man die Belohnungen langsam herunterfahren, weil sich die Menschen schon daran gewöhnt haben, sich einfach nur über die Arbeit an sich zu freuen, Geld hin oder her.

Deshalb verdienen Menschen oft nicht so viel.

Manager dagegen verdienen sehr viel, weil sie die Einzigen sind, die keinen Pawlow-Reflex zeigen: Sie wollen direkt Geld und kein versprochenes.“

 

Gunter Dueck in „disruptive Zeiten“

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