Crazy Museum: Die Schnittstelle zwischen Kunst und Betrachtung – wer ist Marisa Prete?

Im Lichte der aufkommenden Präsenz KI generierter Bilder taucht die Geschichte der italienischen digital-Künstlerin Marisa Prete auf, einer diplomierten Philosophin, die am Tage in einer öffentlichen Verwaltung arbeitet und ihre Freizeit der unermüdlichen Erkundung der Beziehungen zwischen Bild und Betrachter widmet. 

Mit ihrem akademischen Hintergrund in Philosophie und ihrer leidenschaftlichen Hingabe für Bildtheorie und visuelle Kultur hat Marisa eine bemerkenswerte Reise hinter sich: Von der theoretischen Annäherung an Bilder bis hin zur praktischen Anwendung generativer Modelle künstlicher Intelligenz, um diese zu erschaffen.

Die Philosophin hinter der KI- Linse

Marisa erzählt von einer tiefen Faszination für die Dynamik zwischen Wort und Bild, eine Leidenschaft, die sich durch ihre gesamte künstlerische und akademische Laufbahn zieht. Ihre Arbeit mit Text-zu-Bild-Modellen (TTI) ist weniger ein künstlerisches Unterfangen als vielmehr eine Fortsetzung ihrer lebenslangen Untersuchung dieser Beziehung. Diese Forschung hat ihren Höhepunkt in der Schaffung des „Crazy Museum“ gefunden, einer Serie auf Instagram, die durch die Verwendung von DALL-E 3 realisiert wurde. In dieser Serie interagieren Besucher mit Gemälden und Skulpturen in einem Museum, das keinen physischen Ort hat, wodurch die Grenzen zwischen Betrachter und Bild, zwischen Realität und Fiktion, verschwimmen. Würde man heraus-zoomen, während wir ihre Bilder betrachten, würde dies zu einem erneuten Werk führen. 

Der Spiegel der Gesellschaft 

Die künstlerische Praxis von Marisa, obgleich sie sich selbst nicht primär als Künstlerin sieht, wirft ein bezeichnendes Licht auf den epochalen Wandel unserer Zeit, geprägt durch die Präsenz künstlicher Intelligenz. Ihre Motivation ist nicht die der Selbstinszenierung oder des kommerziellen Erfolgs, sondern die tiefe Überzeugung, dass ein Verständnis dieser Technologien unabdingbar ist. Darum bezeichnet sie ihre Arbeit und die Ausstellung des „Crazy Museums“ als Beitrag zum kollektiven Verständnis und zur kritischen Auseinandersetzung mit der KI.

Es ist die Beziehung, die uns definiert

Marisas Untersuchung geht weit über das Ästhetische hinaus. Sie betrachtet Bilder nicht als passive Objekte, sondern als aktive Teilnehmer in einem sensorisch vielschichtigen Dialog mit ihren Betrachtern. Dieses dynamische Zusammenspiel wird in ihrem „Crazy Museum“ lebendig, in dem Bilder und Betrachter in einem geteilten Raum existieren, der ständig die Grenzen dessen, was als heilig und isoliert betrachtet wird, hinterfragt und neu definiert.

Kein konkreten Pläne für die Zukunft, aber viele Möglichkeiten

Während Marisa keine spezifischen Ziele für ihre künstlerische Laufbahn skizziert, bleibt ihre Arbeit ein lebendiges Zeugnis der Möglichkeiten, die sich an der Schnittstelle von Technologie, Kunst und Philosophie eröffnen. Ihr Engagement für die Teilung und das Verständnis dieser Schnittstelle spiegelt sich in jeder Facette ihres Schaffens wider, ein ständiges Streben nach Erkenntnis, das sie auf Instagram uns und allen denen in der Welt teilt, die daran Interesse haben

Ich habe Marisas Bilder eher zufällig auf Instagram entdeckt. Als ich sie anschrieb und sie um ein Interview bat, begegnete ich einer eher bescheidenen Denkerin und Schöpferin, deren Werke uns auffordern, die Beziehungen zwischen uns und den Bildern, die unsere Welt bevölkern, neu zu betrachten und deren Grenzen zu hinterfragen. 

Marisas Streben, durch die Kunst der KI ein tieferes Verständnis von der Dynamik zu erlangen, die Kunst und ihr Publikum verbindet, erinnert daran, dass in unseren Reflexionen und Interaktionen tiefere Wahrheiten über uns, unsere Existenz und unsere Zukunft zu finden sind. 

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