Das Labyrinth der Charlotte Reimann – Episode 42

Ein Roman von Mira Steffan

Dorothea wagte also den Sprung in etwas Neues, wagte das, was sie sich nicht zutraute. Was war mit ihrer inneren Erfüllung? Justus hatte ihr schon damals klar gemacht, dass er sie unterstützen würde. Sie musste sich endlich über ihre Einstellung zur Kunst und zum Job klar werden. In den letzten Jahren hatte sie viele Museen besucht, in Madrid, in London, in vielen deutschen Städten. Sie liebte die Kunst und erfreute sich an ihr. Nachdenklich setzte sie sich an den Rechner und rief die Seite der Universität Bonn auf. Sie klickte weiter bis zur Kunstgeschichte. Und da gab es den Button „Gasthörer“. Etwas in ihrem Inneren machte einen begeisterten Sprung. Kurzerhand druckte sie alle Unterlagen dazu aus. Dann nahm sie den Telefonhörer zur Hand und rief Lara Sass an.

Als sie nach einem einstündigen Gespräch den Hörer wieder auflegte, ging ihr ein Gedicht der englischen Schriftstellerin Anne Bronte durch den Kopf:
„Aber nun liegt die Welt vor mir,
Warum sollte ich traurig sein.
Ich will meine Tage nicht umsonst verbringen, Ich will nicht länger verweilen.“

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