Illustration Corinna Heumann/ Text Susanne Gold
Die Europäische Union (EU) stellt sich auf das digitalen Zeitalter ein. Die Einführung eines einheitlichen digitalen Identitätsnachweises, der in der gesamten EU gültig ist, steht auf dem Plan und soll bis 2030 etabliert werden.
Dieser soll es EU-Bürgern dann ermöglichen, sich mit ihrem Smartphone oder Tablet europaweit digital auszuweisen und verschiedene Behördendienste sowie digitale Dienste sicher und bequem zu nutzen.
Vertreter von EU-Staaten und dem Europaparlament haben sich auf die Regeln für eine digitale Brieftasche, als „ID-Wallet“ bezeichnet, geeinigt.
Diese ID-Wallet wird auf mobilen Endgeräten wie Smartphones platziert und enthält die essentiellen Identitätsdaten des Nutzers. Damit wird ein einfacher Zugang zu einer breiten Palette von öffentlichen und privaten Dienstleistungen ermöglicht. Dabei wird es keine einheitliche europäische digitale Brieftasche geben wird, sondern vielmehr einen technischer Rahmen für die Interoperabilität der nationalen ID-Wallets.
Die Einführung einer europäischen digitalen Identität soll den EU-Bürgern zahlreiche Vorteile bieten.
In dem Wallet soll die Identität gespeichert werden können und Dokumente wie Führerscheine, Zeugnisse oder Gesundheitszertifikate.
Die Kontrolle über die enthaltenen Daten sollen dabei stets bei den Bürger:innen selbst bleiben, sodass sie frei wählen können, welche Informationen sie bei der Nutzung von Online-Diensten weitergeben möchten.
Um die flächendeckende Nutzung der ID-Wallets sicherzustellen, werden Behörden und bestimmte Unternehmensbranchen, wie beispielsweise die Finanzindustrie, verpflichtet, diese zu akzeptieren. Darüber hinaus müssen auch Internetplattformen die ID-Wallets anerkennen, vorausgesetzt, sie werden von mindestens 10 Prozent der Bevölkerung genutzt.
Dieser Schritt soll dazu beitragen, dass die ID-Wallets einen breiten Anwendungsbereich finden und somit zu einem integralen Bestandteil des digitalen Alltags in der EU werden.
Die Einführung einer europaweiten einheitlichen digitalen Identität ist Teil einer umfassenderen Initiative, die darauf abzielt, einen vertrauenswürdigen elektronischen Geschäftsverkehr im europäischen digitalen Binnenmarkt zu schaffen.
Unternehmen sollen von den ID-Wallets profitieren können, da so eine langwierige die Identifizierung erleichtert wird.
Die Eröffnung eines Bankkontos, die Beantragung eines Kredits, das Anmieten von Autos oder der Check-in in Hotels werden dadurch erheblich erleichtert. Selbst im Behördenumfeld können die ID-Wallets für verschiedene Anwendungen genutzt werden, wie beispielsweise Universitätsbewerbungen, Wohnungsummeldungen oder Steuererklärungen.
Ich hoffe, dass wir in Deutschland bis 2030 für das digitale Wallet auch über flächendeckendes Internet verfügen…. 🙂