Die Weltraumnation für Jedermann (14/52 – Terraismus)

Ilustration von Susanne Gold/ Text von Ted Ganten
In diesem Film erfährst du mehr über „Terraismus“.

Letzte Woche haben wir uns „Collective Actions“ angesehen. Regelwerke, die Unternehmen meist im Rahmen von Industrievereinigungen verhandeln und die nationale Gesetze überflüssig machen können. Hier kommt eine weitere Anregung, die zeigt wir kraftvoll ein terraisitischer Verein sein kann.

Anstoß 2: Asgardia

Die Gründung von „Asgardia“ ( asgardia.space ) war für mich ein eindrückliches Erlebnis. Es handelt sich um einen Verein, der sich 2018 planetenumspannend als erste „Weltraumnation“ ausgerufen hat. Klares Ziel ist die Bevölkerung der erdnahen Umlaufbahn, bevor es auf geht zu Mond und Mars. „Bürger*in“ kann jede*r werden, die/der Internetzugang hat, eine Charta der Toleranz („Vereinssatzung“) unterschreibt und Willens ist, das Ziel zu unterstützen – unabhängig von Religion, Herkunft, Geschlecht und finanzieller Möglichkeiten. Zum Veröffentlichungszeitpunkt dieses Planetarischen Manifests hat Asgardia mehr als eine Million Bürger*innen aus fast allen Staaten der Welt.

Witznummer?

Man mag das belächeln. Doch der Gedanke verändert die Perspektive und die Perspektive gestaltet die Realität. Darüber hinaus steht Asgardia ja nicht allein. Es steht für ein Idee. Zum Beispiel hat auch Steven Hawking Zeit seines Lebens dafür plädiert, die Besiedlung des Weltraumes zum gemeinsamen Ziel zu erklären. Er wünschte sich, den diesbezüglichen globalen Forschungsetat von 0,2 % der Forschungsgelder anteilig auf 2 % zu heben. Dies würde die Aufmerksamkeit aufgrund der Medienwirksamkeit diesbezüglicher Forschungen explodieren lassen. Auch er hatte einen vergleichbaren Gedanken. Das gemeinsame Ziel für die Menschheit außerhalb des Planeten, kann am Ende den Planeten retten. Eine gute Investition.

Eine heiße Nummer?

Auch Nationen wie Indien, China und Russland nutzen ihre Raumfahrtprogramme medienwirksam. Leider – im Gegensatz zu Asgardia – um sich abzugrenzen und hervorzuheben. Der Wettlauf der Nationen in das Weltall hat längst begonnen. Die Trump Administration nutzte die Gründung einer Space Force und die Ausrichtung der NASA auf die Besiedlung des Mondes 2025 zur Ablenkung von internen Spannungen. Ein schönes Beispiel, dass das Thema in den falschen Händen, nicht den globalen Zusammenhalt stärkt. Im Gegenteil, wenn es bei den großen konkurrierenden Nationen bleibt, wird es vielleicht auch zu Höchstleistungen anregen – aber leider mit einer Gefahr für Frieden. Gerade darum finde ich die Gründung Asgardias inspirierend.

Wir sehen also auch Vereine können schnell eine hohe Kraft entfalten. Um nationale Gesetzgebungen zu ersetzen und Gemeinsamkeit in der Ausrichtung auf die Besiedlung des Weltalls zu erzeugen. Was machen wir daraus?

Kommentar verfassen