Nicht nur die Intelligenz ist künstlich, der Urlaub ist es auch!

Titelbild Hamburger Postkarten Museum, Peter Weiss

Artifizielle Urlaubswelten

Heute haben Menschen hohe Erwartungen an ihren Urlaub. Er soll die perfekte Mischung aus komfortablem Ambiente, Eindrücken der Fremde, ein bisschen Sport und gleichzeitig fast heimischer Geborgenheit sein.

Diese Wünsche wollen bedient werden!

Große Reiseanbieter offerieren immer mehr inszenierte und arrangierter Urlaubswelten. Ursprünglichkeit, Echtheit, Natürlichkeit – sind die Währung, mit der die Sehnsucht nach der makellosen Erholung bezahlt wird.

So werden für die reisefreudige Gesellschaft immer mehr künstliche (artifizielle) Orte der Erholung geschaffen: Luxusressorts, Appartements zum Beispiel im Stil einer alten maurischen Villa oder amerikanischen Ranch, aufgeschüttete Meeresinseln mit perfekten Stränden und – die Megakreuzschiffe.

Schwimmende Städte

Wenn der Dauermeeresblick auf dem Megaschiff zu langweilig wird, findet man in der schwimmenden Stadt diverse Unterhaltungs- Shopping und Sportangebote – wie in einer Kleinstadt. Selbst ein eigener kleiner Yachthafen ist denkbar. Der Trend zur künstlichen Erholung manifestiert sich auch in den Zimmern der riesigen Schiffe – zum Beispiel „Moon over Vegas“, ohne Tageslicht in der ewigen Dämmerung des Weltalls mit Blick auf eine künstliche Mondlandschaft, macht die billigeren Zimmer, die keine Außenkabinen sind, dennoch zur Attraktion.

Vor hundert Jahren

Träumte ein Mensch von solch einem Schiff. Er wird schon verstorben sein und sein Name ist mir unbekannt. Allein mit seiner Phantasie hat er ein faszinierendes Zeugnis seiner Existenz geliefert. Seine Vorstellung von der Zukunft wurde in dem kleinen Bild festgehalten, welches ihr hier seht.

Phantasien können wahr werden!

Dies ist ein Werbebildchen der „Wagner“ Serie. Damals wurden in Margarine- oder Schokoladeverpackungen kleine Zeichnungen der Zukunft zur Erheiterung der Kunden beigefügt. Und so transportieren diese Bildchen die Phantasien unserer Vorfahren.

Die Welt in hundert Jahren

Ich möchte die Phantasien meiner Zeit bewahren. Darum sammele ich Geschichten von der Welt in hundert Jahren.

Warum mich die Phantasien anderer Menschen faszinieren?

Weil sich in unseren Phantasien unsere Wünsche und Sehnsüchte der Gegenwart manifestieren. Wie sollten wir es in eine bessere Zukunft schaffen, wenn wir gar nicht wissen, wovon wir träumen?

Dankeschön!

Das Bild ist eine Leihgabe vom Hamburger Postkarten – Museum für meinen Utopiensammlerin Blog. Der Inhaber des Museums ist von meiner „Die Welt in hundert Jahren“ – Idee so begeistert, dass er mir kostenlos seine Bilder als Leihgabe zur Verfügung stellt.

Er ist damit für mich der lebende und eindeutige Beweis für die Abkehr von purer Gewinnmaximierung und Profitgier hin zu Kooperation und Gemeinschaftssinn.

Dieser Trend ist freilich noch nicht in den Köpfen aller angekommen. Aber es ist schließlich der Charakter eines Trends, dass er nicht mehr zu stoppen ist. 😊

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