von Leonie Bachmaier
Was macht meine Alexa, wenn sie alleine ist?
Während ein Wohnungsbesitzer in der Nähe Hamburgs nicht zuhause war, sorgte seine virtuelle Assistentin „Alexa“ für reichlich Ärger. Sie ließ ohne das Wissen oder die Erlaubnis ihres Besitzers eine Party steigen und drehte die Musik so laut, dass die Nachbarn sogar die Polizei rufen mussten. Die Ordnungshüter mussten dann schließlich die Tür aufbrechen um die kleine Privatparty zu sprengen. Dabei gelten virtuelle Assistenten als Erleichterung für unser Leben und werden immer beliebter.
Ein rasant wachsender Markt!
Allein in den letzten zwei Jahren haben Forscher, Startups und große Marken mehr als 40.000 dieser intelligenten Programme entwickelt. Laut dem Onlineportal für Statistiken „Statista“, wird die Nutzerzahl dieses Jahr auf rund 1,4 Milliarden steigen.
Was genau ist ein virtueller Assistent?
Das sind Computerprogramme, die auf Text- und oder Sprachbasis agieren. Indem sie unsere Sprache erkennen und Anweisungen verarbeiten können, sollen sie uns das Leben erleichtern.
Was steckt drin in den Chatbots?
Der Begriff Chatbot ist eine englische Wortschöpfung aus Chat, wie schwatzen und Robotern. Quatschen liegt in ihrer technischen Natur:
Die computergenerierten Charaktere simulieren eine Konversation um Informationen des Nutzers zu bekommen und diesem wiederum eine gewünschte zu geben. Sie sind so programmiert, dass sie die natürliche Sprache verarbeiten und je nach Inhalt und Kontext des Dialogs die Konversation steuern.
Dem Menschen ähnlich
Manche dieser Assistenten werden sogar auf ein menschliches und lebendiges Aussehen programmiert. So bekommt die Computerstimme heute oft ein animiertes Gesicht. Auch wenn das als eine neue Technologie erscheint, die Idee dazu gab es schon früh.
Alexas Großmutter ELIZA
Digitale Interaktionen auf sprachlicher Ebene sind kein neuer Trend. Tatsächlich wird auf diesem Gebiet schon seit rund 70 Jahren geforscht.
Das erste Computerprogramm zur sprachlichen Kommunikation zwischen Mensch und Computer, „ELIZA“, wurde bereits 1966 von Professor Joseph Weizenbaum in Massachusetts vorgestellt und gilt heute als der erste Prototyp des Chatbots. Damals glaubten noch nicht viele Förderer an diese Idee und so fehlte Weizenbaum in den folgenden Jahren das Geld, um die Entwicklung voranzutreiben.
Tür an Tür mit A.L.I.C.E.
Viele Jahre später – erst 1995 – wurde der nächste Meilenstein auf den Markt gebracht. Das Programm „A.L.I.C.E“, oder „Artificial Lingustic Internet Computer Entity“ gilt als nächste Entwicklung auf dem Weg zum Chatbot, wie wir ihn heute kennen.
Siri schafft es schließlich in die Taschen und Ohren vieler Menschen
2011 dann stellte Apple seine Software vor, dessen Stimme wohl jeder kennt: -Das Programm hört auf den Namen „Siri“ und ist als ein echter Kassenschlager weltweit bekannt geworden.
Ein Science Fiction Fan zieht nach
Jeff Bezos, der Amazon CEO, ist ein großer „Startrek“-Fan. Diese Filmreihe inspirierte ihn dazu, 2014 Alexa zu entwickelt, die heute zahlreiche Wohnzimmer bewohnt – und bereits für kuriose Geschichten sorgt.
Neue Männer braucht das Land?
Alle erfolgreichen virtuellen Assistenten sind bisher als weiblicher Charakter entwickelt worden… Spiegelt sich in der virtuellen Welt möglicherweise die Tatsache, dass Männer eigentlich nie Assistenten sind?
Bis heute und sicher auch in Zukunft wird weiter eifrig auf dem Gebiet der virtuellen Assistenten geforscht. Vielleicht gibt es ja auch doch noch einen virtuellen „Ken“?
Bis dahin: „happy conversation”