Mission: Besiedlung des Weltalls. Teil II (45/52 – Terraismus)

Illustration von Susanne Gold/ Text von Ted Ganten
In diesem Film erfährst du mehr über „Terraismus“. Hier gibt es das ganze Buch.

Wir beleuchten gerade die Rolle des terraistischen Vereins bei dem Ziel der Besiedlung des Weltalls.

Was passiert, wenn Nationen um die Vorherrschaft im All konkurrieren?

Ich habe schon erwähnt, dass mir die Vorstellung eines Wettlaufs der Nationen zur Besiedlung des Mondes wirklich gefährlich erscheint. Wollen wir dort tatsächlich die gleichen Fehler begehen, die wir uns mit der Aufrechterhaltung der Nationalstaaten auf der Erde einbrocken? Ein Wettkampf der Nationen um den strategischen Vorteil und Ressourcen im Weltall endet schnell für alle Beteiligten tödlich.

Was passiert, wenn unser Verein den Weltraum besiedelt?

Ein Verein mit Mitgliedern und Unternehmen aus allen Staaten der Welt, dem selbst viele Staaten angehören, hat jedenfalls eine bessere Chance, diskriminierungsreduzierte Strukturen aufzubauen und würde auch Mitmenschen aus ärmeren Staaten und den ärmeren Staaten selbst eine Partizipation ermöglichen können. Ohne eine privatrechtliche Konstruktion, wie sie hier vorgeschlagen wird, wären jedenfalls afrikanische und lateinamerikanische Menschen, Unternehmen und Staaten auf der Zuschauerbank. Fraglich, was das mit ihnen macht. Der Verein ist auch nicht von Konzernen beherrscht, die skrupellos Ressourcen und Menschen ausbeuten. Er verfügt wie vorher ausführlich beschrieben über interne Kontrollstrukturen, seine Satzung und eine ausgewogene Partizipation der anderen Mitglieder. Collective Actions könnten unter den Unternehmen detaillierte Umgangsregeln etablieren.

Ist das für einen verein überhaupt denkbar?

Ist eine dauerhafte Besiedlung des Weltalls überhaupt denkbar? Ist es denkbar, dass ein terraistischer Verein hier in die Führung geht? Wenn es ein reines Hirngespinst wäre, könnte es wohl kaum Wirkung entfalten. Ausgeschlossen erscheint mir eine solche Entwicklung jedenfalls nicht. Denn zum einen sind die Nationalstaaten auf die Kooperation von Privatfirmen bei jeglicher Weltraummission angewiesen und zum anderen bleibt Zeit, die Staaten und Staatengemeinschaft von der Idee zu überzeugen, statt in den Krieg zu ziehen, gemeinsam für die friedliche Ausbreitung des Menschen im Weltall Sorge zu tragen. Immerhin können wir eine Alternative aufbauen und die Hoffnung nähren, dass Nationalstaaten zu dem vernünftigen Schluss kommen, dass ein unabhängiger Dritter viele Probleme lösen kann, die ansonsten existenzbedrohend werden können.

Ab nächster Woche verlassen wir nach vielen Monaten die inhaltliche Ebene. Zu Beginn haben wir die Organe und Einrichtungen des Vereins angeschaut. Nun wollen wir Kommunikationstrukturen und die Rechte der verschiedenen Mitgliederarten (natürliche Personen, Unternehmen, NGOs und Nationalstaaten) beleuchten.

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