Illustration von Susanne Gold/ Text von Ted Ganten
In diesem Film erfährst du mehr über „Terraismus“. Hier gibt es das ganze Buch.
Mit dem Ziel ein friedliches Zusammenleben auf diesem Planeten mit Respekt zu ermöglichen und gemeinsam ins Weltall aufzubrechen („Terraismus“), darf man sich zeitig mit neuen Themen auseinandersetzen, die auf uns zukommen. Unsere Zeitspanne auf dem Planeten wird steigen. Was bedeutet das für unser Zusammenleben?
Wie wird es möglich sein, das Leben zu verlängern?
Lebensverlängernde Maßnahmen rücken in greifbare Nähe. Cyborg-Technologien – ob künstliches Herz oder Gehirnschrittmacher – ermöglichen ein Weiterleben. Allerdings werden diese Technologien mit der Medizin zusammen vermutlich nur die bereits mögliche Lebensspanne des Menschen von 100+ Jahren im Schnitt öfter ermöglichen. Hormonkuren zur Zellverjüngung und Vereisungstechnologien versprechen aber, den erlebten Zeitraum des Menschen drastisch zu verlängern. Eventuell zu einem späteren Zeitpunkt können auch transgenetische Eingriffe einen massiven Durchbruch ermöglichen (siehe oben). Zur Erinnerung: Die Qualle Turritopsis Dohrnii ist relativ unsterblich. Es wurden schon Exemplare mit mehr als einer 1000-jährigen Lebensspanne gesichtet.
Wann ist es so weit?
Die ethischen Fragestellungen dieser abzusehenden Entwicklung sind noch nicht aktiver Bestandteil der gesellschaftlichen Auseinandersetzung. Wann diese Technologien und Eingriffe tatsächlich erfolgreich sein werden, ist nach meinem Kenntnisstand noch schwierig abzusehen. Immerhin beginnen Unternehmen wie Google und andere erhebliche Summen in diesen Bereich zu investieren.
Was kann eine terraistische Gesellschaft tun?
Für erstrebenswert würde ich es halten, wenn sich eine internationale Expertenkommission unter der Annahme einer 200-jährigen Lebenspanne, mit den gesellschaftlichen Folgen auseinandersetzen würde. Was bedeutet dies für das Rentenalter (67) und die Rente? Welche Kranken- und Sozialleistungen kann und will die Gesellschaft 200-Jährigen angedeihen lassen? Sollte es Ehen auf Zeit geben? Brauchen wir Vermögensverwaltungsregeln für vereiste Mitmenschen, die erst in Jahrzehnten zum Aufwachen vorgesehen sind? Wie geht man mit im Tiefschlaf verarmten um?
Können wir nicht einfach warten, bis es soweit ist?
Die Suche nach dem Jungbrunnen und dem Stein der Weisen hat schon immer die Menschheit energetisiert und auch zu Auseinandersetzungen geführt. Hier begleitend und translational aktiv zu sein, kann Konflikte und Ungerechtigkeit in der Zukunft abmildern. Diesen Bereich Philosoph*innen und Science-Fiction Autor*innen zu überlassen, könnte sich als leichtsinnig herausstellen.
Nächste Woche werden wir uns besonders langlebigen Wesensheiten zuwenden: Künstlichen Intelligenzen.