Wer zahlt, schafft an! Wirklich? (47/52 – Terraismus)

Illustration von Susanne Gold/ Text von Ted Ganten
In diesem Film erfährst du mehr über „Terraismus“. Hier gibt es das ganze Buch.

Ein Verein muss seine Aktivitäten finanzieren können. Woher soll das Geld kommen? Werden industrielle Geldgeber, den Verein für ihre Zwecke missbrauchen?

Gibt es große, gemeinnützige Vereine, die unabhängig sind?

Ein Verein muss über gewisse finanzielle Mittel verfügen. Dies kann durch Mitgliedsbeiträge und Spenden generiert werden. Greenpeace hat ein Spendenaufkommen von ca. 300 Millionen €. Zusätzlich sind Stiftungen hilfreich für finanzielle Unabhängigkeit. Die schon mehrfach zitierte Bill und Melinda Gates Stiftung wirtschaftet mit einem gestifteten Kapital von 30 Milliarden Euro und jährlichen Investitionen von ca. 2 Milliarden Euro. Die BRAC (Bangladesh Rural Advancement Committee) finanziert – als Hilfsorganisation – mehr als 120.000 Mitarbeiter*innen in 11 Ländern. Sie betreibt eigene Läden zu Finanzierung ihrer Tätigkeiten. Ich möchte nicht behaupten, dass die genannten Hilfsorganisationen ohne eigene finanzielle Interessen wirtschaften und auch nicht, dass es nicht Versuche der Einflussnahme gibt. Wenn man aber mal von den Skandalen absieht, verrichten sie ihre Tätigkeit im Wesentlichen gemäß ihren Satzungszweck. Der Satzungszweck mag bei der Bill und Melinda Gates Stiftung umstritten sein, aber das Geld fließt zumindest in den geplanten Bereich. Es zeigt, dass das System funktionieren kann.

Woher beziehen Terraisten ihr Geld?

Am Anfang wird man sicherlich an moderaten Mitgliedsbeiträgen nicht vorbeikommen. Im Gegensatz zu Spenden ermöglichen sie ein planbares Budget. Gerade für Mitglieder die Privatpersonen sind, wird man den Mitgliedsbeitrag nicht zur Bedingung erheben dürfen, wenn man nicht ärmere Bevölkerungsschichten von der Teilhabe ausschließen will. Mein Vorschlag wäre, für Privatpersonen freiwillige Mitgliedsbeiträge zu erheben. Organisationen und Unternehmen sollten einen an ihrem Finanzkennwerten ausgerichteten Mindestbeitrag entrichten. Zu einem späteren Zeitpunkt sollten Aktivitäten im Bereich der Start-Up-Beteiligungen, IP-Lizensierung bis hin zu Eigenherstellung die Abhängigkeit von Mitgliedsbeiträgen und Spenden über die Zeit reduzieren. Ein weiteres Potential sehe ich bei der Durchsetzung von Collective Actions, wenn bei Verstößen relevante Bußgelder eingefordert werden. 

Neben der Zahlungs- und Finanzierungsthematik wird es wichtig sein, den einzelnen Mitgliedarten auch unterschiedliche Rechte zuzubilligen, um die Ausgewogenheit der Einflussnahme zu sichern.

Kommentare

1 comments on “Wer zahlt, schafft an! Wirklich? (47/52 – Terraismus)”
  1. Detlev Ganten sagt:

    Lieber Ted,
    immer wenn ich einen link bei dir öffne, ist der gefolgt von einem Guru-Vortrag über Vitamin D – werden Ihr von der Vitamin D Firma finanziert!!!???
    Ansonsten finde ich den Ppt Vortrag gut – die Musik ist nicht mein Geschmack – 9 Symphonie wäre stimulierender!
    Detlev

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