Gremium für Bildung. Teil II (26/52- Terraismus)

Illustration von Susanne Gold/ Text von Ted Ganten
In diesem Film erfährst du mehr über „Terraismus“. Hier gibt es das ganze Buch.

Für den Erhalt des Planeten spielt Bildung einen entscheidende Rolle. Diese Woche geht es um Inhalte und Vermittlungsformen. Es ist Zeit für einen Neuorientierung.

Bildung stärkt Persönlichkeiten

Es ist an der Zeit, zwischenmenschliche Elemente in die Bildung zu integrieren. Wie pflege ich Freundschaften? Was sind Elemente einer funktionierenden Partnerschaft oder Liebesbeziehung? Sexualkunde ist tatsächlich nicht in allen Schulen der Welt Unterrichtsfach und selbst da, wo es unterrichtet wird, fehlen oft wesentliche Elemente. Viele der zwischenmenschlichen Themen basieren auf einem vertieften Verständnis seiner selbst. Was fühlt sich gut an? Was kann ich gut, was nicht? Was ist mir wichtig? Wann laufe ich in unterbewusste Muster, die mir im restlichen Leben im Weg sein können? Selbstverständlich soll die Schule keine Psychotherapieanstalt werden, aber zwischen sich selber kennenlernen und dem heutigen Verständnis von Schule liegt ein langer Weg.

Glückliche Menschen stiften Frieden

Nachdem das Glücklichsein in den friedensreichen Gesellschaften eine neue Bedeutung erlangen wird, sollte auch dies ein Schulfach werden. Piloten hierzu gibt es bereits, sogar in Deutschland. Was sind jenseits der Einnahme von Psychopharmaka und Deep Brain Stimulatoren, Möglichkeiten glücklich zu sein, zu bleiben? Neben buddhistischen und anderen Lehren bieten hier auch Elemente des Neuro-Linguistischen-Programmierens interessante Ansätze. So einleuchtend diese Themeninhalte allen meinen Gesprächspartnern sind, finden sie doch keine Aufnahme in Lehrpläne. Hier werden Latein, Mathematikthemen, die jedenfalls ich nie mehr gebraucht habe, und stumpfe Wissensvermittlung noch priorisiert. Wahrscheinlich, weil man es besser abprüfen kann. Ein Fach ohne Noten ist schlicht unvorstellbar. Darüber hinaus ließen sich Lehrinhalte, die man sich gegenwärtig in teuren Seminaren für privilegierte Erwachsene aneignen darf, auch durch Apps, Podcasts, Live- und Videosessions zumindest adressieren. Wie der terraistische Verein hierbei helfen kann, thematisiere ich in einem späteren Beitrag.

Neue Bildungsformen

Wenn man Bildung als eine Schlüsselkomponente zum Planentenerhalt versteht, wäre es spannend, neben den Lehrinhalten auch die Unterrichtsform zu überdenken. Die Schule ist im dritten Jahrtausend nach Christus zwar prozentual mehr Menschen zugänglich, der Unterricht findet aber immer noch wie damals statt. Einer steht live oder virtuell vorne und lehrt. An modernen Schulen wird dies dann und wann durch Gruppenarbeit unterbrochen. Vielleicht ist das neu. Seltsamerweise investiert niemand in vollständig neue, vielversprechende Lehrformen. Hypnoschulungen oder Suggestopädie zum Beispiel scheinen das Potential zu haben, den nächsten Level an Lernerfahrung zu ermöglichen. Wer schneller den in den nationalen Schulsystemen erforderlichen Stoff lernen kann, hat mehr Zeit, sich mit den wirklich wichtigen Dingen zu beschäftigen. Die Erforschung dieser Lern- und Lehrmethoden kann aus meiner Sicht mittelfristig einen wirklichen Beitrag zum Planetenerhalt leisten. Daraus könnte sich neben Netz- und Smartphone-basierten Unterrichtsformen auch eine neue Schulform entwickeln. Vergleichbar mit Waldorf- und Montessori-Schulen könnte der terraistische Verein ein privates Schulsystem etablieren, in dem nicht nur die wichtigsten zukunftsweisenden Werte vermittelt werden, sondern auch eine Jugend heranwächst, die durch trancebasiertes Lernen einen echten Vorteil für eine Gesellschaft mitbringt, in der lebenslanges Lernen zur Normalität wird. Der Verein könnte den erfolgreichen franchise-ähnlichen Betrieb dieser Schulen nutzen, um in entwickelten Ländern Gelder zu erwirtschaften, die man in anderen Regionen oder online zur Bildung in ärmeren Gesellschaften einsetzt. Ansonsten besteht die Gefahr, dass die neue Lernform zum Privileg der Elite wird.

Wir kommen zu einem späteren Zeitpunkt nochmal auf Details insbesondere zum Unterrichtsfach „Glück“ zurück. Nächste Woche wenden wir uns einem weiteren Thema mit hohem Sprengpotential für den Planentenerhalt zu: Der drohenden Überbevölkerung.

 

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