Die Zukunft der Sanktionen?

Ich bin in der Mitte von Berlin, zu Gast bei einer Freundin. An jeder Ecke dieser Stadt weht einem Geschichte entgegen.

Berlin – Moabit

Heute begehrtes Wohnviertel in der Mitte der Stadt, während der ersten industriellen Revolution armes Arbeiterviertel & noch immer Sitz des Gefängnisses.

Mit den Fabriken des industriellen Zeitalters wurde auch eine neue Art und Weise, Menschen zu sanktionieren, notwendig.

Ende des achtzehnten Jahrhunderts war das öffentliche Spektakel der Folter als Strafe für Verbrechen auf dem Rückzug.

Anstatt den Körper des Verurteilten ins Visier zu nehmen, war nun die Seele zum Gegenstand der Bestrafung geworden.

Der Verbrecher war nicht mehr der Feind des Kaisers, sondern der des Volkes. Er wurde auf einen Bestandteil einer größeren sozialen Maschinerie reduziert.

Beobachtung und Überwachung verfestigten sich in den Methoden der Inhaftierung, da die Gesellschaft bestrebt war, gehorsame Individuen hervorzubringen, die für das disziplinierte und reglementierte Industriezeitalter ideal geeignet waren.

Mit den disruptiven Märkten und der Industrie unserer Zeit muss sich zwangsläufig auch die Art und Weise, Verbrechen zu begehen, ändern.
Der Begriff Cybercrime ist in aller Munde.

Ich bin gespannt, wie sich Strafverfolgung und Sanktionierung an die neuen Lebenslagen anpassen werden.

Kommentare

1 comments on “Die Zukunft der Sanktionen?”
  1. lyriost sagt:

    Das Gerichtsgebäude in der Turmstraße ist jedenfalls von außen imposant und von innen beängstigend einschüchternd. Ich war da mal als Zeuge.

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