Kein Ort der Begegnung, an dem sich Menschen treffen

Menschenmassen streben in verschiedene Himmelsrichtungen – sie eilen vorbei, mit ihrem Gepäck. Dem Ziel entgegen und versunken in ihren Gedanken.

Keiner bleibt – die meisten wollen schnell weiter

Ein Bahnhof ist eine Kathedrale der Widersprüche: Ordnung und Chaos, Bewegung und Verweilen, Ankommen und Abfahren, Flüchtigkeit und Beständigkeit, Begegnung und Anonymität, Service und Vertreibung – all das findet zeitgleich statt.

Jeder in seiner Welt

Manche verabschieden sich voneinander – unter Tränen oder auch erleichtert. Andere warten auf die Abreise oder Ankunft. Durchreisende – niemand kommt, um zu bleiben.

Jeden Tag sind Hunderttausende Menschen in Bahnhöfen unterwegs, dort bleiben die meisten gerne anonym.  Wen zieht diese Unverbindlichkeit an?

Ein Bahnhof ist ein offener und zeitgleich ein reglementierter Ort, er ist Umschlagplatz  für Güter und Menschen. Hier begegnen sich verschiedene soziale Schichten. Es geschieht soziale Differenzierung und Klassifizierung in der Bewegung der Menschenmassen: Wer es sich leisten kann eilt vorbei. Wer bleibt, kann sich vieles nicht leisten.

Nur der Rand bleibt

“Im Erdboden versinken wollen” beschreibt  große Verlegenheit. Wo könnte man besser versinken, als in der anonymem Hektik eines Bahnhofs? Der Rand verweilt, wo die restliche Gesellschaft vorübereilt.

Wer hier bleibt und beobachtet, wird zahlreiche Begegnungen mit Menschen aller Klassen haben. So viele Eindrücke, als hätte er selbst eine Reise getan.

Am Bahnhof warten ungewöhnliche Geschichten. Hier passiert Kurioses, Komisches, Dramatisches und Unerwartetes.

Am Bahnhof richtet sich der Blick tief in die Seele unserer Gesellschaft.

 

 

 

 

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